FIFA behauptet, mit WM 2018 positiven Einfluss auf russische Politik nehmen zu können

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Die WM 2018 im autoritären Russland. FIFA glaubt an positiven Einfluss // Presidential Press and Information Office – http://www.kremlin.ru/news/7686

Nachdem in den letzten Wochen angesichts der Spannungen in der Ukraine eine Debatte um eine Neuvergabe der olympischen Spiele 2018 stattgefunden hatte, sprach sich der Weltfußballverband nun in einer Erklärung für die WM in Russland aus.

Laut der FIFA habe „die Geschichte gezeigt, dass ein Boykott von Sportveranstaltungen oder eine Politik der Isolation oder Konfrontation nicht zu den effektivsten Methoden der Problemlösung gehört.“ Dagegen könnte „die Ausrichtung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft mit der damit verbundenen globalen Aufmerksamkeit hingegen ein wirksamer Katalysator für einen konstruktiven Dialog zwischen Menschen und Regierungen sein und zu positiven gesellschaftlichen Entwicklungen beitragen.“

In Südafrika, als auch in Brasilien hat diese Strategie offensichtlich nicht funktioniert. In beiden Staaten wurden Menschen, die nicht in das Weltbild des reichen FIFA-Festes passten, verdrängt oder sogar verschleppt. In keinem der beiden Staaten hat die Ausrichtung der Weltmeisterschaft zu einer Öffnung der Gesellschaft geführt, eher im Gegenteil. Warum sollte das nun ausgerechnet in dem noch autoritärerem Russland der Fall sein?

In der Erklärung heisst es auch, „die FIFA nimmt ihre Verantwortung als Fussball-Weltverband sehr ernst und unterstützt jegliche friedliche und demokratische Debatte“. Ob dazu auch Kritik an den menschenrechtsverletzenden Gesetzen in Russland gehört oder ob die FIFA, wie das IOC Anfang diesen Jahres im russischen Sotschi, die Kritik in Wort und Symbolik versucht zu verbieten, bleibt abzuwarten.

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