Kritik reisst nicht ab – Hoeneß fordert Reformen

FIFA muss sich weiter für seine Arbeitspraxis kritisieren lassen

Modell eines WM-Stadions in KatarNach Thomas Müller und Philipp Lahm hat sich auch Nationalspieler Mario Gomez klar gegen eine Austragung der Weltmeisterschaft 2022 in Katar im Sommer ausgesprochen. „Beim Weltklimagipfel in Mexiko werde diskutiert, wie man Energie sparen kann und am gleichen Tag vergibt die FIFA so ein Turnier an einen Staat wie Katar“, sagte er in der ZEIT.

Dazu kommt das IOC, das auf die Idee Blatters, die Fußball-WM 2022 in Katar aufgrund der Temperaturen in den Winter zu verlegen, mit Unverständnis reagierte. Im selben Jahr würden die Olympischen Winterspiele ausgetragen – Einnahmeausfälle stünden bevor, wenn Weltmeisterschaft und Olympia zeitgleich ausgetragen würden.
Blanke Ironie ist es da nur, wenn Blatter das IOC einen „Klub ohne Transparenz“ bezeichnet – hat die FIFA in letzter Zeit doch selbst mit Korruptionsskandalen zu kämpfen.

Hoeneß fordert Reformen

Sehr viel ernster sind da die Worte vom Präsident des FC Bayern München zu werten. Uli Hoeneß sagte in der ‚Sport Bild‘, bezogen auf die WM-Vergabe der FIFA: „Es ist ein Skandal, wie dort die Dinge ablaufen. Offensichtlich hat heutzutage nur noch eine Bewerbung Erfolg, wenn zusätzlich Zahlungen unter dem Tisch gemacht werden.“

Laut Hoeneß müsse bei der FIFA das ganze System überarbeitet werden. Es sei an der Zeit, «dass die starken Verbände aus Deutschland, England, Spanien oder Frankreich da mal kräftig aufräumen».Von Theo Zwanziger als möglichem Mitglied in der FIFA-Exekutive erwartet Hoeneß, dass der DFB-Präsident dort dominant auftritt und klarstellt, «dass man der größte Zahlmeister ist und auch Forderungen stellen kann. Es darf nicht sein, dass man sich stattdessen von Verbänden wie Trinidad und Tobago vorführen lässt.“

Regeländerungen und SpielerInnen des Jahres

In dieses Programm passt dann auch, dass Blatter für die WM 2014 mal wieder über Regeländerungen nachdenkt oder DFB-Nationalspielerin Birgit Prinz die FIFA bei der Wahl der Fußball-SpielerInnen des Jahres kritisiert.
„Wie soll ich eine südkoreanische oder nordkoreanische Spielerin beurteilen, die ich das ganze Jahr über nicht gesehen habe und über die ich nichts weiß?“.

Unser Vorschlag: Einfach mal alle Nominierten einladen und abfragen, was ihnen denn die Auszeichnung wert wäre. Das höchte Gebot bekommt dann den Zuschlag. Funktioniert an anderer Stelle in der FIFA ja auch ganz gut.

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