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Die Weltmeisterschaft in Südafrika wird von skrupellosen und unrechten Skandalen begleitet! Dieser Blog soll darüber aufklären und zu Handlungsmöglichkeiten aufrufen.

Unklarheiten bleiben, nachdem Beckenbauer die Fragen der FIFA beantwortet und die Sperre wohl aufgehoben wird

Kurzzeitig ausgeschlossen von der Geldmaschine FIFA: Franz Beckenbauer – CC BY 3.0 © Ralf Roletschek – Fahrradtechnik und Fotografie

Nachdem Franz Beckenbauer von dem Verband FIFA gesperrt worden war, hat er nun doch die an ihn gestellten Fragen im Zusammenhang mit den Vergaben der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an Russland und Katar beantwortet. Die Abendzeitung aus München titelt bereits, die FIFA stehe kurz vor der Aufhebung seiner Sperre.

Gestellt wurden ihm die Fragen von der vor ein paar Jahren neu gegründeten FIFA-Ethikkomission, die nach einem von der FIFA erstellten Kodex, Verhalten ihrer Mitglieder kontrolliert und reglementiert. Bereits kurz nach deren Gründung war ein Mitglied allerdings aus Protest zurückgetreten, da die FIFA „kein wirkliches Interesse“ an der Einhaltung von ethischen Standards zeigte (siehe hier). Tatsächlich mag es verwundern, dass die FIFA nun eines ihrer angesehensten Mitglieder ausgerechnet jetzt suspendiert, denn Anlässe hatte es bereits davor gegeben. Beispielsweise 2011, als Transparency International Beckenbauer, als auch Blatter mit harten Vorwürfen wegen Intransparenz und Korruption überzogen hatte (siehe hier). Eine Reaktion der Komission hatte es damals weder in Bezug auf „den Kaiser“, noch auf den Chef des Fußballverbandes gegeben.

So schreibt die Deutsche Welle in einem Artikel auf der Suche nach einem Grund für die aktuelle Sperre: „Es darf darüber spekuliert werden, ob das harte Durchgreifen gegen Beckenbauer im Zusammenhang mit der Oppositionshaltung des Deutschen Fußballbundes gegenüber FIFA-Präsident Blatter steht.“ Der DFB hatte sich nämlich vor kurzem mehrfach für eine Alternative zu Sepp Blatter an der Spitze der FIFA ausgesprochen.

Nach erneutem Fan-Sturm auf WM-Stadion: FIFA und Brasilien überfordert?

Nachdem Dutzende chilenische Fans ohne Eintrittskarten beim Spiel ihrer Mannschaft gegen Spanien über den Presseeingang in das Maracanã – Stadion eingedrungen waren, suchen die brasilianischen Behörden und die verantwortlichen Stellen bei der FIFA nach Erklärungen für die nicht ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen (siehe hier). In dem Artikel von T-online ist auch zu lesen, dass es bei anderen Spielen ebenfalls zu Sicherheitsproblemen gekommen war: „In Fortaleza kamen vor dem Spiel zwischen Brasilien und Mexiko 300 Stewards nicht zur Arbeit. Die Polizei musste kurzfristig ihre Aufgaben übernehmen. Ein ähnlicher Vorfall hatte sich in Brasilía ereignet und zu verspätetem Einlass Hunderter Zuschauer geführt.“

Die Deutsche Welle meint in einem Kommentar von Astrid Prange, dass die FIFA ihren eigenen Anforderungen an Sicherheit und Organisation selbst nicht gerecht werden kann und sieht damit sogar den Zerfall des Weltverbandes beschleunigt: „Hochmut kommt vor dem Fall. Und die FIFA scheint ihren eigenen Abstieg zurzeit mit besonderer Hingabe zu zelebrieren.“

Mit Gewalt gegen die Armen für eine saubere WM

Vertreibung für den schönen Schein: Favelas wurden in Brasilien für die WM gewaltsam geräumt

Im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Brasilien kam es, genau wie zur WM 2010 in Südafrika, zu Zwangsräumungen und der Vertreibung von Straßenkindern aus den brasilianischen Städten. Es begann ein paar Monate vor der WM, als die Polizei ganze Wohnviertel abriegelte und deren BewohnerInnen gewaltsam vertrieb. Diese Einsätze spielten sich alle in den Favelas ab, den Brasilianischen Armensiedlungen.

Einen direkten Einblick in dieses Vorgehen bietet die Deutsche Welle in einem Video. Verschiedene Medien und Studien sprechen von bis zu 250.000 Zwangsräumungen im Vorfeld der Weltmeisterschaft, siehe hier. Einen sehr ausführlichen Bericht aus Fortaleza hat auch der Deutschlandfunk gebracht, der hier nachzuhören ist.

In Brasilien gibt es weltweit mit die meisten Straßenkinder. Für die WM wurden sie systematisch vertrieben und verschleppt.

Straßenkinder werden von der Polizeit für die Weltmeisterschaft systematisch aus dem Stadtbild verscheucht. Die Berliner Zeitung hat das als eine der wenigen Medien hier thematisiert. Aber die jungen Brasilianer werden nicht nur vertrieben, sondern für die Zeit der WM auch eingesperrt, damit sie nicht wieder ins Straßenbild zurückkehren können, wie die schweizerische News-Seite 20minuten hier schreibt.

Einen tieferen Einblick auf die Auswirkungen der Weltmeisterschaft gibt die Publikation „Großevents und Menschenrechtsverletzungen in Brasilien“, siehe hier. Außerdem hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Publikation „Im Schatten der Spiele“ die Vertreibungen und die Widerstände thematisiert, siehe hier. Die Brasilien Koordinationsgruppe von Anmesty International meldet Zwangsräumungen und thematisiert diese in den jährlichen Berichten, siehe hier.

Deutsche Welle mit schockierendem Bericht aus WM-Spielstätte Fortaleza

Unter dem Titel „Brasilien abseits der WM“ berichtet die Deutsche Welle aus dem WM-Austragungsort Fortaleza: Grassierende Armut, Kinderprostitution und Gewalt. Drei Minuten lang zeigt der Sender ungeschminkt die brasilianische Wirklichkeit abseits des heiteren Sports und der gut situierten Bevölkerungsschicht.

Hier direkt zum Video…

Verliert Brasilien bis zu 9 Milliarden Euro bei der WM?

Hohe Ausgaben, wenig Nachhaltigkeit Das Stadion in Manaus bleibt nach der WM wohl ungenutzt. CC-BY-3.0-br Brazilian Government – Portal da Copa – Atribuição 3.0 Brasil

Konrad-Adenauer-Stiftung: Publikation „Das Erbe der Weltmeisterschaft“ und Einladung zur Online-Diskussion

Titelblatt der KAS-Publikation

Die Konrad Adenauer Stiftung (KAS) hat vergangene Woche die Publikation „Das Erbe der Weltmeisterschaft“ veröffentlicht. Das Auslandsbüro in Brasilien der Stiftung lässt darin zwanzig Personen des öffentlichen Lebens zu Wort kommen, die sich in Artikeln mit den Pros und Kontras der Fußball-Weltmeisterschaft in dem südafrikanischen Land auseinandersetzen. Dazu lädt die KAS über die Online-Medien facebook und twitter ein, sich mit eigenen Beiträgen an der Diskussion zu beteiligen. Die Stiftung organisiert Anfang Juli eine Veranstaltung in Rio de Janeiro, bei der die Online-Beiträge ebenfalls mit einfließen sollen.
Die Artikel sind jeweils allesamt nicht länger als eine Seite, die gesamte Publikation umfasst übersichtliche 24 Seiten. Es sei allen am Fussball und der Weltmeisterschaft Interessierten ans Herz gelegt, einen Blick in die Publikation zu werfen und sich mit einem Teil der verschiedenen Meinungen zur Weltmeisterschaft auseinanderzusetzen.

Link zur Webseite der Publikation mit Download-Möglichkeit

Schatzmeister des DFB kritisiert FIFA und bringt Blatter-Alternative ins Gespräch

Reinhard Grindel 2010 CC-BY-SA-3.0-de Manfred Finger

Der Schatzmeister des DFB Reinhard Grindel hat in der heutigen Mittwochausgabe der Leipziger Volkszeitung laut verschiedener Medien die FIFA kritisiert, als auch eine alternative Führung des Weltverbandes ins Gespräch gebracht. Im Interview mit der LVZ sagte er, dass „die FIFA von den stark gestiegenen Einnahmen aus TV- und Sponsorengeldern nur einen Bruchteil“ an die nationalen Verbände weitergibt. Außerdem „brauchen wir in der FIFA Reformen, die für Transparenz und Offenheit sorgen“. Laut n-24 stimmte er mit dem DFB-Präsident Niersbach darin überein, „wenn er die Frage aufgeworfen hat, ob eine FIFA-Reform ohne personellen Wechsel an der Spitze überhaupt vorstellbar ist“. Zitate von n-24

Neben seiner Tätigkeit im DFB-Präsidium als Schatzmeister sitzt Grindel auch als Abgeordneter der CDU-Fraktion im Deutschen Bundestag.

FIFA ermittelt im Bestechungsskandal

Im kürzlich von Blatter selbst aufgedeckten Bestechungsskandal, der womöglich mehr als 300 Spiele betrifft, hat die FIFA die Ermittlungen in Malaysia aufgenommen.
„Wir haben nie irgendeine Form von Spielabsprachen gebilligt. Hoffentlich kann das FIFA-Team helfen, Licht in die Korruptions-Anschuldigungen zu bringen“, sagte der Generalsekretär des malaysischen Fußball-Verbandes FAM laut ‚Zeitonline‚.

Rummenigge kritisiert FIFA: „Missbrauch eines Monopols“

„In diesem Verband herrscht keine Demokratie mehr. Dazu wird er immer egoistischer. Es wird alles für die Nationalverbände getan und nichts mehr für die Clubs“, sagte Rummenigge laut Sport.de gegenüber dem ‚Münchner Merkur‘.
„Die Clubs sind verstimmt, es läuft auf eine Eskalation zu, weil die FIFA keinerlei Anzeichen erkennen lässt, eine demokratischere Basis aufzubauen.“, sagte er weiter.

Laut ‚Süddeutsche.de‚ hatte Rummenigge außerdem in einem Interview mit der ‚tz‘ gesagt, dass die FIFA große Korruptionsprobleme besitze und er keine großen Visionen für den Verband sieht.